HanauKleingartenBedeutung

Bedeutung


"Städtebauliche, ökologische und soziale Bedeutung des Kleingartenwesens"

Das Kleingartenwesen unterliegt auch unter städtebaulichen Aspekten einem erheblichen Wandel. Stichworte sind: der wirtschaftliche Strukturwandel, die immer noch hohe Arbeitslosigkeit, rückläufige Bevölkerungszahlen, Wohnungsleerstände sowie die Wirkungen der Programme "Soziale Stadt", "Stadtumbau Ost" und "Stadtumbau West". Deshalb hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Jahr 2006 eine Untersuchung über die städtebauliche, ökologische und soziale Bedeutung des Kleingartenwesens in Auftrag  gegeben.

Die letzte Forschungsstudie basierte auf einer Stichprobe aus dem Jahr 1997. Zur Ermittlung der aktuellen Daten wurde eine flächendeckende Fragebogenaktion - bundesweite, stichprobenartige Befragung von Kleingärtnern, Kleingärtnervereinen, Kommunen und Landesministerien - durchgeführt.

Wesentliche Ergebnisse der Untersuchung durch das Institut Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung Berlin/Stuttgart sind:

  • Das Kleingartenwesen nimmt auch innerhalb der heutigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen immer noch einen besonderen Stellenwert in unseren Städten und Gemeinden ein.

  • Bundesweit gibt es etwa 1,24 Millionen Kleingärten, die von über 5 Millionen Menschen genutzt werden. Kleingärten sind wichtige Bestandteile der gemeindlichen Grün-, Frei- und Erholungsflächen. 84 Prozent der Anlagen sind öffentlich zugänglich. Kleingärten stellen zudem wichtige Ersatzeinrichtungen für den gartenlosen (Geschoss-)Wohnungsbau dar. 82 Prozent der Kleingärtner leben in Mietwohnungen.

  • Kleingartenanlagen besitzen ein erhebliches ökologisches Potenzial. Die gemeinschaftlichen Grünflächen haben als Rückzugsflächen für die Tier- und Pflanzenwelt innerhalb des Gemeindegebietes eine große Bedeutung. Der Gedanke "etwas für die Umwelt zu tun", hat einen hohen Stellenwert bei den Kleingärtnern. Die Gartenarbeit steht bei den Kleingärtnern im Vordergrund bei der Nutzung ihres Gartens. Der einmal erworbene Kleingarten wird i. d. R. nicht wieder abgegeben.

  • 7,5 Prozent der Kleingärtner haben einen Migrationshintergrund. Die Untersuchung bestätigt die soziale Funktion des Kleingartens und die Rechtfertigung für die sondergesetzlichen Regelungen des Bundeskleingartengesetzes. Der Kleingartenbesitz ist indes nicht auf bestimmte Sozialgruppen beschränkt. Kleingärtner kommen aus allen sozialen Schichten.

 

Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung